Quiz: Nobelpreis

Für die Vergabe der Nobelpreise gibt es Regeln, die die mögliche Anzahl der Preisträger begrenzen. Der Preis darf auf bis zu zwei Leistungen verteilt werden. Wurde eine Leistung von zwei oder drei Personen erbracht, so darf der Preis auf diese aufgeteilt werden, jedoch nie an mehr als drei Personen gleichzeitig gehen. Diese Optionen werden in den einzelnen Disziplinen sehr unterschiedlich gehandhabt. Während in der Physik und der Medizin jeweils mehr als die Hälfte der Preise aufgeteilt wurde, ist dies bei den Literatur-Nobelpreisen so gut wie nie der Fall. Bei 113 Verleihungen wurden nur viermal zwei Personen auszeichnet – das letzte Mal 1974, als der Preis den beiden schwedischen Schriftstellern Eyvind Johnson und Harry Martinson zugesprochen wurde.

Der schwedische Industrielle Alfred Nobel (1833-1896) stiftete testamentarisch den Nobelpreis. Der Preis soll an Menschen verliehen werden, „die im verflossenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen gebracht haben“. Die ersten Preise in den Kategorien Physik, Chemie, Physiologie und Medizin, Literatur und Friedensbemühungen wurden 1901 vergeben.

Die handgefertigten Medaillen bestehen heute im Kern aus Grüngold mit 18 Karat Goldgehalt, während die Oberfläche mit reinem, 24-karätigem Gold plattiert ist. Bis 1980 wurden die Medaillen aus 23-karätigem Gold hergestellt. Die Preisträger haben zusätzlich die Möglichkeit, drei vergoldete Bronzemedaillen zu bestellen.

Der Entwurf für die Medaille des seit 1901 jedes Jahr am Todestag Alfred Nobels, dem 10. Dezember, in Oslo verliehenen Friedenspreises stammt von dem berühmten Gustav Vigeland (1869-1943). Dieser gilt noch heute als der bedeutendste Bildhauer Norwegens. Sein Hauptwerk, der 1923 bis 1943 entstandene Vigeland-Skulpturenpark, befindet sich im Frognerpark in der norwegischen Hauptstadt Oslo.

Anlässlich ihres 300-jährigen Bestehens stiftete Sveriges Riksbank, die schwedische Nationalbank, im Jahre 1968 den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften. Da diese Auszeichnung zusammen mit den „echten“ Nobelpreisen verliehen wird und mit der gleichen Preissumme dotiert ist, wird er im allgemeinen Sprachgebrauch als Wirtschaftsnobelpreis bezeichnet. Verliehen wurde er zum ersten Mal im Jahr 1969.

Marie Curie wurde 1903 mit dem Physik-Nobelpreis und 1911 mit dem Chemie-Nobelpreis ausgezeichnet. Auch ihre ältere Tochter war eine Nobelpreisträgerin: Irène Joliot-Curie erhielt 1935 den Nobelpreis für Chemie.

Zwischen 1901 und 2023 wurden insgesamt 62 Nobelpreise an 61 verschiedene Frauen verliehen. Die einzige Doppelpreisträgerin war die berühmte französisch-polnische Wissenschaftlerin Marie Curie.

1964 wurde Jean-Paul Sartre (1905-1980) der Nobelpreis für Literatur zuerkannt, obwohl der Franzose bereits im Vorfeld eine Ablehnung angekündigt hatte und diese dann auch aufrechterhielt. Sarte gilt noch heute als Inbegriff des französischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Für zusätzliches Interesse sorgte seine Beziehung zu der ebenso berühmten Schriftstellerin, Philosophin und Feministin Simone de Beauvoir.

Malala Yousafzai ist eine pakistanische  Kinderrechtsaktivistin, die sich besonders sich für die Bildung von Mädchen einsetzt. Für ihr Engagement wurde ihr am 10. Oktober 2014 gemeinsam mit dem indischen Kinderrechts- und Bildungsrechtsaktivisten Kailash Satyarthi der Friedensnobelpreis zuerkannt. Zum Zeitpunkt der Auszeichnung war Malala Yousafzai 17 Jahre alt und ist damit die jüngste Preisträgerin in der Geschichte der Nobelpreise. Seit dem 10. April 2017 ist Yousafzai Friedensbotschafterin der UN – zum Zeitpunkt ihrer Ernennung die bislang jüngste.

Der schwedische König verleiht die Nobelgoldmedaillen und -urkunden in Anwesenheit ehemaliger Preisträger sowie von Vertretern der Regierung und des Parlaments. Seit seiner Inthronisierung im Jahre 1973 übernimmt König Carl XIV. Gustav von Schweden jedes Jahr am 10. Dezember diese ehrenvolle Aufgabe. Nur der Friedensnobelpreis wird in der norwegischen Hauptstadt Oslo überreicht.